Ich hab auf dem Studiforum gefragt, ob jemand Lust hat, mich ein bisschen zu integrieren. Es kamen einige Antworten, u.a. von K. Wir haben also gerade ein wenig hin und her geschrieben und uns für morgen verabredet. Er macht einen wirklich netten, aufgeschlossenen Eindruck. Er ist Lehramtsstudent. Und Skinhead.
Man hat da natürlich sofort die rechte Szene im Kopf. Nun gibt es die eine Sorte Mensch, die sich fragt, wie das zusammenpasst, ein netter Mensch und die menschenverachtende rechte Szene, und die andere Sorte Mensch, die den Skinhead als Nazi abtut. Ich gehöre zu ersterer. So findet man raus, dass ein Skinhead nicht gleich zwingend politisch sein muss. Und schon steht das Ganze in ganz anderem Licht da.
Kaum poste ich - als absichtliche Provokation - auf FB, dass ich ein 'Integrationstreffen..mit Kaffee..' (das kam zustande als ich K. noch mal deutlich gemacht habe, dass wir kein Date haben; das war seine Antwort) mit einem Skinhead habe, ernte ich schon die erste empörte Reaktion von einer aktiv engagierten JuSo-Frau meines Studiengangs. So ist das, leider. Alles, was irgendwie mit Rechts assoziiert wird, ist automatisch böse. Da muss auch nicht nachgefragt werden. Es ist einfach böse. Und ich bin es jetzt wohl auch. Ganz ehrlich, ich scheiß drauf. Ich hasse Vorurteile. Von einigermaßen intelligenten Menschen, die ([Studiengang]!) studieren und dazu auch noch politisch engagiert sind, hätte ich eine tolerantere Reaktion erwartet. Aber von wegen, das sind wohl die Schlimmsten.
Ich gebe zu, ich bin skeptisch. Dennoch macht er einen sympathischen Eindruck. Ich baue Vorurteile ab. Morgen weiß ich mehr.
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen