Ich sitze gerade in der Uni am PC, nachdem ich die Vorlesung aufgrund von akuter Langeweile vorzeitig verlassen habe. Eigentlich bin ich hergekommen, um Unterlagen auszudrucken. Doch nun sitze ich hier und der Gedanke an viele, viele kleine, schreiende Babys geht mir nicht mehr aus dem Kopf. Wieder fühle ich mich hier fehl am Platz. Ich hab die Befürchtung, Uni ist einfach nichts für mich. Doch woher weiß man, dass man nicht für ein Akademikerleben gemacht ist? Wo verläuft die Grenze zwischen dem üblichen Genervtsein, weil man - wie es für Studenten normal ist - phasenweise leicht überfordert ist, und einem dauerhaften Genervtsein, weil man sich einfach nicht gut fühlt bei dem, was man tut?
Ist es nur das Studium, durch das man durch muss, vielleicht gar nur das mathelastige zweite Semester, und dann wird alles gut.. irgendwie? Werde ich später mit dem glücklich sein, was mir dann offensteht? Und was ist das eigentlich?
Ein Jahr im Voraus sollte man sich um einen Praktikumsplatz bewerben, d.h. es wäre dann jetzt mal soweit. Doch nicht einmal dort kann ich mich entscheiden. Was will ich eigentlich?
Ich habe mich sogar bei dem Gedanken erwischt, dass ich das ja eigentlich nur wegen M. studiere. Weil unser großartiger Plan das damals so vorsah und ich dann keine bessere Idee hatte, als ich plötzlich alleine dastand. Das ist natürlich Unsinn. Ich hab mich aus freien Stücken dazu entschieden, das hier zu machen. Ich war überzeugt von meiner Entscheidung.
Doch nun bin ich es nicht mehr.
Ständig habe ich dieses Bild im Kopf. Ich, in Schwesternkleidung, mit einem Baby auf dem Arm. Das ist eine nette Vorstellung. Doch die Chancen, einen der beliebten Ausbildungsplätze zu ergattern, sind gering und die Aussichten auf dem Arbeitsmarkt nett gesagt bescheiden. Außerdem hab ich mich nie in der Rolle der vergleichsweise schlecht bezahlten Schichtarbeiterin gesehen. Im Grunde geht mir diese Vorstellung gegen den Strich. Dann doch lieber einen bequemen nine-to-five-Job als Tippse in einem Büro. Wie weit kann man es so bringen?
*seufz*
Ich bin gerade überfordert, vielleicht reagiere ich deshalb mit Realitätsflucht und träume mich in andere Welten. In gut einem Monat schreibe ich Prüfungen und ich bin planlos, wie ich den zu lernenden Stoff in dieser Zeit bewältigen soll. Aber es hilft ja alles nichts. "Arsch hoch!" ist die Devise. Jammern hilft nicht, genauso wenig wie träumen.
Ich werde von Ideen immer schnell gepackt und mitgerissen, wenn ich ihnen Raum gebe. Daher sollte ich dies vermeiden und den Raum stattdessen mit Mathe füllen. Theoretisch weiß ich immerhin, was zu tun ist. Nun muss ich mich nur noch daran halten.
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