Samstag, 17. November 2012

Du bleibst

Es ist zehn nach vier mitten in der Nacht, ich sitze an meinem Schreibtisch, höre Clueso in Dauerschleife und stecke in meinen Gedanken fest.
Der Song transportiert genau meine innerliche Stimmung. Irgendwie gemütlich, irgendwie melancholisch, irgendwie zuversichtlich, aber doch irgendwie schwerfällig.
Jura. Wie eine Mauer steht das Wort vor mir und ich weiß nicht, ob ich die Kraft aufbringen kann, sie zu erklimmen. Was, wenn ich auf halbem Weg abstürze? Ich will nicht ins Bodenlose fallen; wer wäre da, um mich aufzufangen? Doch wohin führt mich mein aktueller Weg? Ins Bodenlose.
"Es ist keine Schande, ein Studium abzubrechen", sagen sie. Doch ist es nicht das, was sowieso jeder von mir erwartet hat? Keiner hat mir ein Studium zugetraut. Oder ist es nur mein Gefühl, das mir hämisch ins Gesicht grinst und leise in mein Ohr flüstert: "Keiner hat je damit gerechnet, dass du es durchziehst"?
Jura.
Es könnte eine neue Chance sein, die letzte.
Nein, es ist nur Plan B, nachdem Plan A an meiner Faulheit gescheitert ist. Vielleicht war es auch nicht nur Faulheit, vielleicht kann ich gar nicht so viel dafür, wer weiß das schon.
Jura.
Meine Gedanken drehen sich im Kreis, ich komme nicht voran.
Subsumieren Sie Ihre Situation!

Ich beginne eine logische Schlussfolgerung zu durchdenken und komme schließlich zu dem Ergebnis, dass, sollte ich Jura nicht packen, ich sowieso einen Job werde machen müssen, den ich mir nie für mich vorgestellt hatte. Wenn mein Leben dann schon entgegen des Plans verläuft, ist es auch egal, wie alt ich dann bin. Daher bleibt in logischer Konsequenz nur, Plan B zu versuchen. Im optimalen Fall geht es gut und ich werde glücklich. Im suboptimalen Fall scheitere ich auch daran und werde Plan C verfolgen, bei welchem es nicht mehr auf Prestige ankommt. Ich habe also nichts zu verlieren.

Ich glaube, meine Worte ergeben für Außenstehende gerade wenig Sinn, aber in meinem Kopf ist alles ganz logisch.
Das ist gut, denn es gibt mir ein wenig Sicherheit in der Entscheidung.

Ich sollte mich erleichert fühlen, aber so richtige Zufriedenheit mag nicht aufkommen. Das Gefühl des versagt-Habens überwiegt noch.
Noch.

2 Kommentare:

  1. doch, logisch. ich hab nach 8 semestern mein studium abgebrochen ;) tja.

    du solltest definitiv nicht studieren, um anderen etwas zu beweisen, hör auf dich, mädchen.

    cheers.

    AntwortenLöschen
  2. Oje, na du machst mir ja Mut...^^

    Wieso hast du aufgehört? Warst du gut?

    AntwortenLöschen