Freitag, 30. März 2012

Schicksal ist eine seltsame Sache.

Hab ich mein Schicksal selbst in der Hand?
Muss ich es hinnehmen, dass F. vielleicht nur ein Weg war, der über viele Umwege wieder zu M. führen sollte? Kommt, was zusammen gehört, schlussendlich immer zusammen? Kann ich mein Schicksal gestalten; kann ich sagen, ich will nicht, dass F. nur Mittel zum Zweck gewesen ist, und ihn so zu mehr als dem machen?
Wenn man an Schicksal glaubte, machte das schon Sinn: Ich lerne F. kennen, kurz nachdem sich M.s und meine Wege trennten. Als Umweg sozusagen, weil M. und ich vielleicht zusammen gehören, und wir wieder zueinander finden müssen. Nun bin ich den Weg gegangen, F. hat mich zu M. zurück geführt. Ist der Umweg nun zuende? Kann ich nicht M. einsammeln und den bisherigen Weg weitergehen? Muss F. nun zwangsläufig wieder aus meinem Leben treten? Hat er das schon getan, und ich habe es nur noch nicht verstanden? Ist er vielleicht sogar schon aus seinem eigenen Leben getreten, ohne dass ich es mitbekommen habe? Wenn ja, hat mein Schicksal ihn dann auf dem Gewissen? Müssen andere Menschen wegen mir sterben? Muss ich wegen anderen sterben? Musste A. für jemand anderen sterben?

Ich habe so viel im Kopf, dass es nur wirr ist. Und Gefühle zu beschreiben, versuche ich erst gar nicht. Es ist einfach noch so unwirklich.
Es ist das erste Mal, dass ich mit dem Tod eines Menschen konfrontiert werde (und das noch auf so sanfte Art und Weise; und doch ist es schon so schlimm. Ich wollte wirklich nicht mit M. tauschen), der mir wichtig ist. Das verändert einen schon, denke ich. So viele neue Gedanken in meinem Kopf, und alle auf einen Schlag. Ich bin überfordert.

Donnerstag, 29. März 2012

Destiny? Mere chance?

Manchmal fällt es mir mehr als schwer, an Zufall zu glauben. Dafür ist das Timing manchmal einfach zu erstaunlich; die Zusammenhänge, die einem erst hinterher klar werden.

Ich lade FB-Freunde zu einer Veranstaltung ein. Dabei fällt mir (zufällig?) auf, dass F. nicht in meiner Freundesliste angezeigt wird. Ich stelle also fest, dass er mich entweder ignoriert oder sich gelöscht hat. Telefonisch ist er auch seit Tagen nicht erreichbar. Ich befürchte natürlich das Schlimmste und komme (zufällig?) auf die Idee, die Todesanzeigen der regionalen Zeitung durchzusehen, was ich noch nie gemacht habe. Was ich dabei (zufällig?) finde, ist nicht seine Anzeige, sondern die von M.s Mutter. Was für ein Zufall (?), dass M. mir damals die Freundschaft gekündigt hatte, ganz kurz bevor die Mutter ihre Diagnose bekommen haben muss. So blieb ich vor all dem bewahrt, während ich mit meiner eigenen Geschichte gekämpft habe. Was für ein Zufall (?), dass ich die Einladung auf einen Kaffee vor geraumer Zeit widerwillig und untypischerweise ablehnte. So blieb ich weiterhin davor bewahrt. Jetzt, wo alles vorbei ist, erfahre ich, was damals wirklich geschah.

Nein, manchmal fällt es mir mehr als schwer, an Zufall zu glauben.

Dienstag, 27. März 2012

Pure Happiness

Ich bin so glücklich gerade!
Sommer liegt in der Luft.
Ich habe V. kennengelernt. Eine tolle Frau. Ich fühle mich endlich wieder lebendig. So als ob alles gut wird. Der Sommer wird toll. Mit A., V., V.*, K., J., und bestimmt auch mit C.
Mein Leben kommt wieder auf die Reihe.
Ich freue mich sehr, ich bin wieder zufrieden mit dem Lauf der Dinge.


Und doch habe ich manchmal für einen Moment ein schlechtes Gewissen. Weil es mir gut geht und ihm nicht. Ich frage mich, ob ich mir alles nur eingeredet und mich hineingesteigert habe, oder ob ich wirklich nur eine gute Phase hab, wie es laut Dr. L. typisch für den Krankheitsverlauf sein soll. Es war real für mich. Dennoch fühle ich mich ab und zu, als hätte ich F. 'verarscht'. Natürlich habe ich das nicht. Aber ich würde mich verarscht fühlen, wenn es mir wirklich dreckig gehen würde und einer meiner Freunde dann auch damit ankommen würde, dass es ihm genauso mies geht, und plötzlich soll dann doch wieder alles gut sein.
Außerdem habe ich ein schlechtes Gewissen, weil ich wieder ein aktives Leben habe und er dadurch seinen Stellenwert in meinem Leben verliert. Nicht, weil ich ihn nicht mehr brauche, sondern weil derzeit eben doch wieder die Sichtweise überhand gewinnt, dass wir 'zusammen' nicht glücklich werden, dass es einfach nicht passt, dass wir nicht füreinander gemacht sind.
Nun ja, alles mäßig. Ich kicke ihn ja nicht aus meinem Leben. Ich versuche nur, mich nicht mehr so sehr an ihn zu klammern, und vor allem, endlich diese dumme Hoffnung abzulegen, dass es doch eigentlich alles ganz anders ist als es scheint.

Trotz allem: Ich war schon lange nicht mehr so zufrieden :)

Montag, 26. März 2012

Sunrise

Wenn die Sonne gerade aufzugehen beginnt, aber noch nicht zu sehen ist, wirft sie ein seltsam schönes Licht auf das Haus gegenüber. Die vier roten und gelben Quadrate leuchten dann auf eine erstaunliche Art und Weise, wie sie es sonst nie tun. Je höher die Sonne steigt, desto mehr Fenster erleuchten von rechts nach links in einem satten Orange. Sie reflektieren die Sonnenstrahlen dann direkt in mein Gesicht. Ich liebe diese wundervollen Augenblicke zu Beginn eines Tages.

Sonntag, 25. März 2012

Simply too far apart... in many respects

Wir sind zu verschieden. Es kann nicht passen. Es kann nicht gutgehen.
Ich geb mir beste Mühe, dass diese Erkenntnis nicht wehtut. Wieso sollte sie auch; ich verliere nichts, da ich nie etwas hatte. Und ich mache auch kein Drama draus. Still und heimlich werde ich mein Leben leben und schauen, was kommt. Ich blocke nicht, ich mach nur mein Ding.
Aber ich werde dir zeigen, was du verpasst; wart's nur ab.

Freitag, 23. März 2012

Ich habe so viel Potenzial.
Das klingt arrogant, so ist es aber gar nicht gemeint. Ich spüre nur manchmal, in seltenen Momenten, in Ansätzen, wieviel in mir steckt.
Ich wünsche mir, dass ich mein Potenzial nutzen kann. Ich will es ausschöpfen.

Montag, 19. März 2012

Heute Nacht habe ich geträumt, dass ich mit J. in der [Stadt]-er Fußgängerzone ein Holzhaus besichtigt habe. Das Haus war sehr schön und total gemütlich; ich hab mich sogar dort in einem Bett schlafen gelegt, so heimelig war es. Während wir in dem Haus waren, hab ich ständig überlegt, wie ich J. jetzt am besten beibringen kann, dass ich schwanger bin; sie wusste es nämlich noch nicht. 
Das hab ich wohl davon, wenn ich mit J. abends über Kinder rede. Das sollten wir in Zukunft unterlassen, sonst kommt sowas bei raus. Und das ist echt ein scheiß Gefühl, wenn man morgens aufwacht und im allerersten Moment glaubt, schwanger zu sein.
Ich träume generell wieder sehr viel Stuss in letzter Zeit.

Samstag, 17. März 2012

Data

17.03.12

OS: 71
B: 111
T: 96
B: 108
OA: 34

Let's do this shit.

Wie scheiße kann ein Tag nur anfangen..?!

  • Ich kann die ganze Nacht nicht schlafen, obwohl ich es wirklich versuche. F. geht mir nicht aus dem Kopf. 
  • Als ich dann beschließe, aufzustehen und zu lesen, werde ich gegen 9.30 Uhr doch noch müde
  • Meine Kino-Verabredung sagt mir ab
  • Ich lege mich schlafen. Ich träume von meiner Mutter, die wieder sehr gut aussieht, fast wie früher. Ihr Bauch ist wieder straff, ihre Brüste klein und fest, ihr Gesicht wieder schön und jung. Die frischen OP-Narben sind deutlich zu sehen, ohne jedoch ihre Schönheit besonders zu mindern. Außerdem träume ich von F., dessen Facebook mir anzeigt, dass seine nächste Freundin eine blonde, deutsch aussehende Italienerin sein wird, die so ähnlich heißt wie das Wort 'Mauretanien'; den genauen Namen habe ich vergessen
  • Ich stehe auf und stelle fest, dass ich Muskelkater habe

Montag, 12. März 2012

The two of us

Ich bin einerseits sehr oberflächlich. Ich liebe es, zu kaufen. Ich liebe es, mir von Verkäuferinnen in den Arsch kriechen zu lassen. Ich gebe gerne Geld aus. Für Dinge, die ich nicht brauche. Ich liebe es, mich aufzuhübschen; am liebsten mit vielen verschiedenen, teuren Sachen. Ich liebe es, Dinge, die ich (mir gekauft) habe, anderen zu zeigen. Ich mag schöne Sachen.
Ich bin einerseits sehr faul. Ich liebe es, wenn andere Leute Dinge für mich erledigen. Ich liebe es, nichts zu tun.
Ich bin einerseits sehr egoistisch. Manchmal sogar doppelmoralisch.
Ich wäre, glaube ich, gut geeignet für die Rolle eines oberflächlichen, reichen Heimchens. Richtig klischeehaft: Der Mann bringt das Geld nach Hause, und zwar möglichst viel davon, damit die Frau es mit beiden Händen ausgeben kann für Kleider, Schuhe, Kosmetik, Wellness. Und ein paar wohltätige Zwecke natürlich, des Gewissens wegen. Man hat ein schickes Dach über dem Kopf, Putzfrau und Gärtner, da man es natürlich schön haben will, und zwar möglichst bequem. Um Probleme anderer kümmert man sich nicht, man ist mit sich selbst beschäftigt. Um die Welt macht man sich natürlich schon gar keine Gedanken, geschweige denn um Dinge wie den Sinn des Lebens, den Werteverlust der Gesellschaft oder dergleichen. Man ist schließlich zu beschäftigt damit, beschäftigt zu sein; da bleibt keine Zeit. Man umgibt sich mit Materiellem, denn auf Menschen ist grundsätzlich kein Verlass; sie machen auf Dauer nicht glücklich. Daher sucht man sein Glück woanders. Ein Leben voller schöner Dinge. Man hat nie etwas getan und ist doch so wichtig. Geld regiert die Welt, nicht wahr?
Einerseits.

Und was ist mit andererseits?

Was passiert mit dem Teil von mir, der sich gegen an Tieren getestete Kosmetik ausspricht, der Fleischessen moralisch verurteilt, der mit anderen mitfühlt und sich für sie einsetzt, der an eine bessere Welt glaubt, der etwas verändern will, der sich um alles viel zu viele Gedanken macht und das gut findet, der an sich arbeitet, um ein besserer Mensch zu werden, der keinen Wert auf Besitz, sondern auf Glückseligkeit legt und daran glaubt, diese trotz und vor allem mithilfe anderer Menschen erreichen zu können?
Verschwindet er? Muss es einen Kampf zwischen meinen beiden Ichs geben, den nur ein Teil gewinnen kann, und der Sieger bringt den anderen unwiderruflich um? Oder können beide parallel existieren? Wäre ich dann die personifizierte Doppelmoral?

Heute hat 'einerseits' gewonnen, auf ganzer Linie.
Doch wer wird sich letztendlich durchsetzen? Wer wird schlussendlich siegen?

Wer will ich sein, und wer werde ich sein?

oder
?





Und wieso musste ich, als ich mich das gefragt habe und während ich dies schreibe, ständig an F. denken?

Ich hätte ihn gerne angerufen und ihm all das erzählt, aber erstens könnte er sich ja melden, wenn er Kontakt wollte, denn ich habe angerufen und seitdem hat er nicht zurückgerufen oder geschrieben. Und zweitens wäre es unfair und egoistisch von mir, ihn anzurufen. Denn ich würde ihn wohl nur anrufen, weil ich niemanden sonst habe, dem ich es erzählen könnte. Ich zweifle derzeit wieder. Und ich frage mich, ob ich zweifeln darf. Denn erst wollte ich mir das Zweifeln verbieten, aber dann dachte ich, dass man keine Möglichkeit hat, sich weiterzuentwickeln, wenn man sich das Nachdenken über den Status Quo verbietet. Tja, und nun hab ich den Salat. Ich zweifle wieder an uns; diesmal aber nicht wegen ihm, sondern wegen mir. Ist er mein Lückenbüßer, bis ich jemanden habe, der besser zu mir passt? Ich kann es nicht beantworten. Ich bin nicht sicher, ob er seinen Status in meinem Leben behalten würde, wenn es noch jemand Wichtiges darin gäbe, der sich mehr mit mir beschäftigen würde als F. es tut. Ich habe die Befürchtung, dass er im Grunde zweite Wahl für mich ist. Und solange ich das nicht ausschließen kann, wäre es unfair, ihn als Freund in Anspruch zu nehmen, daher versuche ich derzeit, mich von ihm fernzuhalten; zumal er den Kontakt ja - aus welchen Gründen auch immer - ebenfalls nicht sucht.
Dennoch bin ich der Meinung, dass wir viel gemeinsam haben, F. und ich, und dass daher - zumindest von meiner Seite aus - eine recht starke Bindung besteht. Und genau deshalb kann ich meine ständigen Zweifel nicht zuordnen. Er ist mir so wichtig. Aber wo kommen die Zweifel her?
Starke Zuneigung = starke Zweifel? Und wenn ja, warum?
*seufz*

Montag, 5. März 2012

Liebe Oma,

ich habe hin und her überlegt, ob ich Dich anrufen soll, besonders jetzt, zu Deinem Geburtstag.
So ein Geburtstag übt Druck aus, sich zu melden, weil man meist als der Böse dasteht, wenn man es nicht tut. Dennoch habe ich mich dagegen entschieden.
Ich habe mich ja nicht grundlos bisher nicht gemeldet, sondern weil mir der Gedanke an ein Gespräch mit Dir Unbehagen bereitet.
Da ich der Meinung bin, dass es nicht gut ist, sich zu etwas zu zwingen, bei dem man sich derart unwohl fühlt, lasse ich es also. Außerdem wäre es nicht aufrichtig, wenn ich mich so lange nicht melde und dann nur gezwungenermaßen zum Gratulieren anrufe.

Nun also lieber aufrichtig.
Ich schreibe, weil ich nicht reden, aber durchaus kommunizieren will. Das muss man ja nicht zwangsläufig via Telefon tun.

Ich habe Opa und Dich sehr lieb. Ich weiß zu schätzen, was ihr, schon mein ganzes Leben lang, für mich getan habt, auch wenn das nicht so bei euch ankommen mag. Und genau das macht es mir derzeit so schwer. Ihr wart immer für mich da und werdet es wohl immer sein. Ihr habt mich quasi großgezogen, wart mir bessere Eltern als es meine eigentlichen Eltern waren und wohl je sein können. Ich bin aufrichtig dankbar dafür, auch wenn ihr sagt, dass es keine Dankbarkeit ist, was ihr erwartet.
Aber ich fühle mich auch zu Dankbarkeit verpflichtet.
Wenn man sich zu einem Gefühl wie diesem verpflichtet fühlt, fällt es schwer, Vorwürfe zu machen.
Deshalb ist es mir wichtig, ausdrücklich zu sagen, dass ich euch lieb habe und eure Unterstützung zu schätzen weiß.

Aber heute bin ich wütend. Und traurig.
Ich fühle mich unverstanden und teilweise ungeliebt.

Ich wollte an Weihnachten nach Hause kommen. Ich wollte bei euch sein, bei Freunden sein, bei Papa sein.
Ich wollte mich nicht entscheiden müssen zwischen euch. Doch genau dazu wurde ich gedrängt, ohne dass ich mich in meiner Entscheidung frei gefühlt hätte.
Ich wollte bei A.s Familie feiern. Es tut mir leid für euch, dass das mein Wunsch war, denn ich kann mir vorstellen, dass das kein schönes Gefühl ist, wenn die Enkelin, die mehr eigene Tochter als Enkelin ist, an Weihnachten lieber bei einer anderen Familie ist. Ich kann nachvollziehen, dass euch das traurig und vielleicht wütend macht.
Was mich traurig und wütend macht, ist, dass Du auf mich nicht den Eindruck gemacht hast, weder mich noch dich selbst ein einziges Mal zu fragen, wieso das so ist.

Ich glaube nicht an Gott. Weihnachten hat in diesem Sinne keine Bedeutung für mich.
Weihnachten war für mich einmal ein Familienfest. Wir haben uns alle bei euch getroffen, gegessen, Geschenke ausgepackt, gefeiert. Es war immer sehr harmonisch, gemütlich, stressfrei.
Dann ist die Familie auseinandergebrochen.
Seitdem habe ich an Weihnachten nichts mehr zu feiern.

Die Vorstellung von diesem Weihnachten bei euch war die Vorstellung von einem Abend, an dem ein kleiner Bruchteil einer einst großen, glücklichen Familie zusammensitzen und angestrengt versuchen würde, ein Gespräch aufrechtzuerhalten. Für mich hatte die Aussicht auf diesen Abend nicht viel Verlockendes. Du bist wegen des Kochens kaum außerhalb der Küche anzutreffen und ohnehin schon leicht gestresst, Opa redet schon seit Jahren kaum noch, meinen eigenen Patenonkel und seine Frau kenne ich kaum, und Kinder kann ich nicht ausstehen.
Der Abend hielt für mich nicht mehr als Stress bereit. Stress nicht im Sinne von 'Ich muss zeitlich so viel erledigen und alles muss perfekt sein', sondern im Sinne von 'Ich muss etwas tun, worauf ich keine Lust habe'.

Bei A. wollte ich feiern, weil die Familie mich zum Einen eingeladen hatten und ich auch ihnen gegenüber zu Dank verpflichtet bin und mich daher nicht undankbar zeigen wollte.
Vor allem aber, weil es dort viel entspannter zugeht. Keiner zieht sich besonders schick an, es kommen nicht extra Verwandte angereist, keiner ist besonders darum bemüht, für Harmonie zu sorgen. Es ist wie immer, nur mit üppigerem Essen und ein paar Geschenken.
Ich fühle mich wohl bei A.s Familie. Sie ist noch genau so, wie ich sie immer kannte. Ich fühle mich dort willkommen, auf eine sehr herzliche und aufrichtige Art. Ich kann dort alles erzählen, und man macht mir keine Vorwürfe, sondern kümmert sich zuerst darum, mich wieder aufzurichten. Erst danach kritisiert man mich, wenn es notwendig ist, auf eine Weise, die dazu führt, dass ich darüber nachdenke, was ich besser machen kann, und nicht auf eine Art, die mich zu Trotzreaktionen verleitet. Und das Allerschönste: Es herrscht eine angenehme Ruhe in R.s' Haus. Niemals habe ich dort jemanden laut werden hören. Niemand keift den anderen an, nicht einmal Diskussionen erreichen eine unangenehme Lautstärke.
Es ist dort noch so harmonisch und entspannt, wie es bei uns einmal war.

Dass ich schon am Mittag des Heilig Abends zu A. geflüchtet bin und dich mit den ganzen Vorbereitungen alleine gelassen habe, tut mir leid. Das war egoistisch von mir.
Dass ich die gesamte Zeit über wortkarg und schlecht gelaunt war, hat noch andere Gründe als die oben aufgeführten, was ich jetzt aber nicht ausführen will.
Dass Du mir meinen 'Lebenswandel' vorwirfst und sagst, dass ich 'so' jedenfalls nicht schaffen werde, was ich mir vorgenommen habe, finde ich, in der Form, wie Du es getan hast, gelinde gesagt frech. In erster Linie ist mein Leben, und wie ich es führe, meine Sache. Ich halte mich durchaus für zugänglich, was normale Gespräche angeht, auch über Sorgen und Ängste, was mein Leben angeht. Wirft man mir es allerdings in der Form und in dem Ton vor, wie Du das gemacht hast, führt es zu nichts anderem als partiellem Ausschluss aus meinem Leben. Wenn Du also so an meine Vernunft appellieren willst, dass es bei mir ankommt und eventuell etwas verändert, musst Du dir eine andere Art suchen, das zu tun, als mir mit so viel angestauter Wut im Bauch Vorwürfe zu machen. Auch der Versuch 'So wie du das derzeit machst, wirst du eh nur alles gegen die Wand fahren; denk mal drüber nach!' hat auf mich keineswegs die beabsichtigte Wirkung, sondern bewirkt allenfalls eine Trotzreaktion. Im Grunde führt es nur dazu, dass ich mich noch weiter von Dir entferne.

Ich saß schon einige Male an einem Brief wie diesem, allerdings musste ich jedes Mal feststellen, dass es mir die Mühe sozusagen nicht wert war. Ich habe es lieber so im Raum stehen lassen, als mich noch ein weiteres Mal mit Dir auseinanderzusetzen. Das ist nämlich anstrengend und macht mir schlechte Laune. Nun habe ich es also doch getan. Nicht, um alles wieder in Ordnung zu bringen, sondern um euch wissen zu lassen, dass ich euch sehr lieb habe, aber ich speziell Dein Verhalten nicht fair fand.
Ich möchte das Gefühl haben, dass meine Familie wenigstens darum bemüht ist, auch mich zu verstehen.
Dass ich nicht frei von Fehlern bin, ist mir schon klar.
Deshalb versuche ich, auch meinen Gegenpart und dessen Beweggründe zu verstehen, wenn irgendwas nicht läuft, wie es sollte. Bei Leuten, die nicht fast täglich mit mir zu tun haben, kommt das nicht an, aber ich reflektiere mein eigenes Verhalten doch recht ausgiebig. Ich erkenne Fehler, die ich mache. Ich kann sie auch zugeben.
Mir ist also durchaus bewusst, dass sich das Ganze aus eurer Perspektive etwas anders darstellt und ihr sicher auch einiges an mir zu kritisieren habt.
Dennoch hätte ich für meinen Teil mir gewünscht, dass ihr zumindest ein bisschen mehr Willen hättet erkennen lassen, euch mit mir und meinen Beweggründen zu beschäftigen, anstatt mir nur Vorhaltungen zu machen.

A.

Sonntag, 4. März 2012

Es gibt Dinge, die gibt's gar nicht

Ich saß gerade auf meinem Bett und habe gelesen, als mir der Gedanke des vorigen Postings kam. Noch während ich zum Schreibtisch lief, um den Blog zu öffnen, war das erste, was mir zu der Thematik 'Was verbindet die denn?' einfiel der Titel 'Same Same But Different', obwohl ich ihn nicht zuordnen konnte. Ich hätte nicht sagen können, ob das ein Songtitel ist, eine englische Phrase oder sonstiges. Auch nicht, was er genau bedeutet, also wörtlich übersetzt. Dennoch erschien er mir sehr passend für das, was ich damit zum Ausdruck bringen wollte.
Nachdem ich das Posting also verfasst hatte, googlete ich die Worte also.
'Same Same But Different' ist der Filmtitel der Verfilmung des Buches, das ich gerade am Lesen war, als mir der Gedanke des vorigen Postings kam.
Es hätte nicht passender sein können.



Edit., 20.30 Uhr:
"Der Titel Same Same But Different ist eine thai-englische Redewendung mit der Bedeutung „ganz gleich und doch anders“." (Wikipedia)
Ich hab einfach ein Gespür für sowas^^
Das ist der Grund, wieso ich für Sprachen nie großartig lernen musste. Sprachgefühl. Ich hab es manchmal einfach im Blut, was Dinge meinen.
Das ist eine Feststellung, kein Selbstlob. Dafür kann ich schließlich nichts; das ist nicht mein Verdienst.

Same Same But Different

F. und ich sind exakt eines dieser Pärchen, von denen sich Außenstehende fragen, was die wohl verbindet. So wie F*. und B., nur dass die beiden eine Beziehung verbindet und F. und mich eine Freundschaft.
Nun, manches muss man anscheinend nicht verstehen. Ich muss F*. und B. nicht verstehen, andere müssen F. und mich nicht verstehen. Können sie vielleicht auch nicht.
Wir verstehen uns ja selbst nicht.

Zum Haareraufen

Es ist doch verrückt!
Je mehr ich von dem genannten Blog lese, desto ähnlicher werden sich der Autor und F.
Das Grundgerüst erscheint sehr ähnlich, allerdings gehen die beiden unterschiedlich damit um. Sehr interessant, das Ganze.

Ohwei!

Ich hab mich gerade zum ersten Mal dabei erwischt, F. in Gedanken tatsächlich abzuwerten.
Es kam bisher ab und an mal vor, dass mir die ein oder andere seiner Ansichten nicht verständlich war, aber ich habe ihn deswegen noch nie als Ganzes abgewertet.
Doch gerade, als ich so am Lesen des vorhin geposteten Blogs war, kam mir der Gedanke, wie toll es ist, zu sehen, dass es auch solche Männer wie den Autoren gibt, was wiederum F.s Aussage von einst relativiert oder gar falsifiziert, es gäbe quasi keine solchen Männer. Das ist nun natürlich nicht wortgetreu und ich bin auch nicht ganz sicher, ob er das tatsächlich ernstgemeint hat oder ob es wieder einmal eine bewusst provokative Aussage war. Dennoch musste ich daran denken, wie anders er selbst doch ist.
Der Autor scheint auf gewisse Weise D. sehr ähnlich zu sein. Dessen partiell kommunikativer Umgang mit S. ist übrigens auch bewundernswert.
F. kann oder/und will sein Innenleben nicht (mit-)teilen. Das ist für mich ein Mangel an Sozialkompetenz, an emotionaler Intelligenz, wenn man so will. Ich habe ihm somit in Gedanken den Teil an Menschsein abgesprochen, der mir an mir selbst so wichtig ist. Damit habe ich ihn abgewertet. Ich sehe mich diesbetreffend als überlegen an.

Keine Spiele.

Ich will keine Spiele spielen.
Ich bin nicht der Mensch, der durch absichtliches untypisches Verhalten von mir wichtigen Menschen an der Nase herumgeführt werden will. Ich will nicht, dass andere etwas vorgeben und dabei eine bestimmte Reaktion von mir erwarten.
Ich will, dass man offen mit mir spricht.
Da ich dies von anderen erwarte, muss ich es also auch selbst so halten. Keine Spielchen mehr. Nur noch Aufrichtigkeit und Klarheit. Eine gwisse Portion Direktheit.
Kein sich-interessant-Machen, kein absichtliches und erzwungenes Zurückhalten von Kontaktaufnahme. Nichts von alldem mehr.

Ich habe einen tollen Blog gefunden. Der Mann ist klasse. Soweit ich das sagen kann.
http://freieslieben.de/

Samstag, 3. März 2012

I'm a bad person

Ich bin ein schlechter Mensch.

Ich habe versucht, ein guter Mensch zu sein. Ich habe versucht, vorurteilsfrei zu werden, in hässlichen Menschen den guten Charakter zu sehen, tierversuchsfreie Kosmetik zu kaufen, fair-trade-Kaffee zu konsumieren, Kleidung zu tragen, für die kein Kind arbeiten musste.
Das ist anstrengend und teuer. Und vielleicht bin das einfach nicht ich.
MAC-Produkte sind einfach besser, als die von Alverde; auch wenn letztere besser für mein Karma wären. H&M-Shirts sind einfach günstiger. Okay, das ist ein schlechtes Beispiel, weil ich aufgrund der mangelhaften Qualität sowieso nicht mehr dort einkaufe, aber auch meine Shirts, die ich im Schrank habe, sind zwar nicht gut für die, die sie herstellen, und mein Karma, aber für mich. Und manch hässlicher Mensch ist einfach so hässlich, dass ich darüber lachen muss. Oder dumm. Oder was auch immer ich an anderen Menschen auszusetzen habe. Ich kann einfach nicht alle Menschen gut finden. Ich kann nicht allen gegenüber aufgeschlossen sein.
Und das tut mir nicht. leid.
Ich bin völlig ausgelastet damit, mich selbst und mein nächstes Umfeld glücklich zu machen. Alle anderen müssen selbst sehen, wo sie bleiben.
An meiner Persönlichkeit ändert das gleichwohl nichts. Ich war schon immer so, nur dass ich mich jetzt nicht mehr dagegen sträube, so zu sein.
Selbstreflektiert und belehrbar bleibe ich.

Freitag, 2. März 2012

Sucht

Ich habe wohl meine potenziellen Gefahren gefunden.
Nachdem mir Zigaretten und Speed trotz ausgiebigen Ausprobierens nichts anhaben konnten, bin ich nun relativ sicher, dass höchstes Suchtpotenzial für mich im Alkohol und Kaufen steckt. Ich könnte stundenlang Geld ausgeben, das ich nicht habe, für Dinge, die ich nicht brauche. Außerdem habe ich wieder eine Flasche Martini gekillt. Einfach so, über den Tag verteilt. Spaß am Trinken. An sich kann das mal vorkommen, ist auch nicht besonders schlimm, weil Martini vergleichsweise wenig Alkohol enthält. Allerdings war es wieder wie als ich noch bei D. gewohnt habe. Da habe ich fast täglich einfach aus Langweile getrunken, und leider nicht immer nur Martini. Und fast immer allein. Und zwar schon mittags. Tja, und seit ich heute wach wurde, würde ich gerne ein Glas trinken und kann nicht, weil der verdammte Martini leer ist und ich nicht das Geld habe, mir neuen zu kaufen. Nun, praktisch hätte ich es schon, aber so vernünftig, dass ich weiß, dass das Geld am Ende des Monats fehlen würde, bin ich dann doch. Das blöde BAföG ist immer noch nicht da. Wie dem auch sei, es ist nicht gut, wenn das so weiter geht.

Donnerstag, 1. März 2012

Not nice.

Ich bin ein Arsch^^
S. versucht schon den halben Abend lang meine Libido zu beflügeln, und was mache ich? Ich starre F. an und frage mich, wieso er immer wieder on kommt, wieder off geht, und dann doch wieder on kommt.
*seufz