Donnerstag, 4. Juli 2013

Oh Motte...

Ich dachte, alles würde besser werden in dem neuen Studium, mit den neuen Freunden und den neuen Kommilitonen - und nicht zuletzt der Therapie. Und es sah auch wirklich danach aus.
Und dann ist Psycho-Motte wieder durchgedreht und hat ihre Freunde vergrault, nicht für die Klausur gelernt und sie heute dann auch nicht mitgeschrieben - mal wieder.
Ich schäme mich, wieder in vermeintlich "alte" Muster gefallen zu sein, und will mich am liebsten verkriechen, sodass ich niemandem erklären muss, was schon wieder passiert ist. Ich will nicht danach gefragt werden. Aber ich befürchte, es wird zwangsläufig so kommen.
Zu gut ist es in letzter Zeit gelaufen. Zwei Klausuren habe ich geschrieben - die allerdings nicht zählen. Ich hab mich zu sehr darauf verlassen, dass nun alles wieder gut ist und so läuft, wie es nunmal eben so laufen sollte.
Doch dann holte mich die Realität wieder ein. Ausgerechnet die eine Klausur, die zählt, schreibe ich nicht, weil ich mich nicht aufraffen konnte, dafür zu lernen. Wie dämlich kann man sein.
Stattdessen chatte ich tagein, tagaus mit einem fünfzigjährigen, verheirateten Vater zweier pubertärer Teenies - die Ablenkung von H. tut gut.
Und dennoch - auch da verrenne ich mich wieder in etwas. Diese trügerische Vertrautheit, die übers Internet entsteht, sollte mich eigentlich vorsichtiger im Umgang mit solchen Kontakten werden lassen.
Trotzdem genieße ich die Aufmerksamkeit, die er mir zuteil werden lässt, und merke schon, wie ich langsam anfange, mich daran zu kratzen, wenn er beispielsweise seine Frau erwähnt. Dabei finde ich ihn nicht einmal attraktiv, ich hab gar keinen Grund, besitzergreifend zu werden.
Aber man kennt das ja bereits. Motte braucht keinen Grund, Motte will einfach nur geliebt werden, auch von Menschen, die sie selbst gar nicht liebt.
Und G. geht mir auf den Senkel. Sie will nun wissen, wieso ich anscheinend nichts mehr mit ihr zu tun haben möchte. Ist es denn so schwer zu verstehen, dass ich eifersüchtig bin und unmöglich normal mit ihr umgehen kann, wenn ich ihr insgeheim die (Mit-)Schuld dafür gebe, H. verloren zu haben?
Ach, ich bin so genervt. Von meinen Kommilitonen, die immer noch nichts verstanden haben.
Von mir selbst und meiner unverdient arroganten Art.
Von meinen ehemaligen Freunden - oder sollte ich sagen guten Bekannten?
Von meiner Therapeutin, die kein Interesse daran zeigte, sicherzustellen, dass ich diese Klausur schreibe.
Von A., die sich einen Scheiß um mich schert.
Von meiner erneuten Motivationslosigkeit.
Von meiner Unselbstständigkeit.
Von meiner Dummheit, immer wieder dieselben Fehler zu machen.

Und nun werde ich tun, was ich schon den ganzen Tag tun will, seit ich den ersten Fuß unter der Bettdecke hervorgestreckt habe: mich wieder in mein Bett verkriechen und die Decke über den Kopf ziehen.

Dienstag, 25. Juni 2013

Psychomüll von neulich

  • Psycho-Ä. kann mit keinem reden, weil "psycho!"
  • H. mag mich nicht genug
  • → dann soll ihn auch kein anderer haben 
  • → Eifersucht auf G., obwohl ich G. mag
  • → H. macht mir G. kaputt (eig. selbst schuld)
  • → H. soll lieber ganz weg (ich kann ihn eh nicht haben)
  • Ich kann nicht mal ehrlich mit H. reden, weil es ihn eh nicht interessiert (mangelndes Interesse/Sympathie)
  • G. und H. geht nicht wegen Eifersucht
  • H. allein geht nicht wegen Hoffnung
  • → Therapie hilft nicht wegen Chronologie
  •  Mega Enttäuschung, dass mich keiner wirklich mag
  • Keiner wird mich jemals nicht-enttäuschen (weil überzogene Erwartungshaltung?)
  • → Was für ein Leben ohne Freunde?!
  • → Sich die Enttäuschung lieber sparen (Suizid)


    Und hier noch ein  Foto von den Aufzeichnungen meiner Psychotante. So sieht's in meinem Kopf aus:



Sonntag, 9. Juni 2013

Holly et al.

"Du bist mit Sicherheit total verschossen, aber ganz viel von dem emotionalen Wirrwarr und dem Drama, was sich dabei in einem selbst auftut, basiert auch auf Tagträumerei und Phantasien.
Wenn man sich verknallt hat und ein wenig was passiert ist wie ein Kuss, hat man halt Blut geleckt und will mehr. Ich persönlich finde es schwierig, auseinanderzuhalten, ob es der andere Mensch ist, der es mir angeblich so angetan hat oder ob es bloß der kurze Blick auf das war, was noch mehr sein könnte. Im Nachhinein habe ich bei mir oft festgestellt, dass es gar nicht so sehr um den Menschen ging als darum, dass mir bewusst wurde, was ich gerade alles nicht habe, was der andere mir doch geben könnte (Nähe, Wärme, Sex usw.) und was diese Sehnsüchte betrifft, sind Menschen nunmal prinzipiell austauschbar, auch wenn man es ungerne glauben will, wenn man verknallt ist."

- Herzbiene, Kleiderkreisel