Samstag, 25. August 2012

Der Schöne und das Biest

Ich fass es nicht.
Nachdem ich neulich so miese Laune hatte, weil die beiden Turteltauben hier es für meinen Geschmack ein klein wenig zu weit treiben, kommt gestern Abend tatsächlich J. zu mir - genauer gesagt hatte ich ihn auf eine Zigarette vor den Club begleitet - und gestand mir, dass er am Abend zuvor mit A. "rumgemacht" habe.
Sehr cool, wirklich. Nicht.

Meine "beste Freundin", wenn man sie so nennen will, ist eine Fremdgängerin.
Einen Fehltritt kann ich verzeihen; aus Fehlern lernt man. Aber wenn man nicht daraus lernt und es wieder tut, wird man für mich zum Fremdgänger. Sie hat aus der Sache mit M. damals offenbar nichts gelernt.
Ich wurde betrogen und ich hasse Menschen, die so etwas tun. Kann so jemand meine Freundin sein? Will ich so jemanden zum Freund?
Das ist eine Einstellungssache. Wenn man Scheiße baut, sollte man auch dazu stehen. Und wenn man bereits Scheiße gebaut hat, sollte man daraus lernen und es nicht wieder tun. Das wäre korrekt.
Aber nein, sie lässt es ja drauf ankommen, indem sie halbnackt mit ihm im selben Bett schläft, sich auf dem Sofa kuschelnd halb auf ihn drauf legt, etc. pp.
Nee sorry, für so was hab ich gerade echt kein Verständnis mehr.
Fair wäre es, ihre viereinhalb-jährige Beziehung sauber zu beenden und sich danach erst dem Nächsten zu widmen, vielleicht sogar erst mal ein bisschen Zeit alleine zu verbringen, um mit sich selbst klarzukommen, anstatt sich Hals über Kopf in die nächste Beziehung zu stürzen; noch dazu mit einem Sensibelchen, das seine letzte Trennung nicht ohne Therapie & Antidepressiva verkraftet hat.
Diese Frau macht mich irgendwann noch wahnsinnig.
Und ich muss ehrlich sagen, dass J. das nicht verdient hat. Er ist ein toller Kerl, und ich könnte mir leider sehr gut vorstellen, dass sie ihm schlussendlich das Herz brechen wird. 

Meine "beste Freundin" erzählt mir nicht, was Sache ist, nein, ihr Neuer in spe, der mich seit zwei Tagen kennt, tut es. Super Gefühl, echt.
Die weiß ganz genau, wie ich reagieren würde, und sie hat keinen Bock auf meine Standpauke. Ts, ein bisschen wünsche ich ihr ja, dass ihr noch-Freund ihr so richtig den Arsch dafür aufreißt. Falls sie es ihm überhaupt sagt. Ich kann mir auch sehr gut vorstellen, dass sie auch dafür nicht den Arsch in der Hose hat.

Ja, ich merke selbst, wie außergewöhnlich wütend mich das hier gerade macht, obwohl ich ihre Freundin bin und auf ihrer Seite sein sollte, zumindest besser versuchen sollte, sie zu verstehen.
Das Problem ist, dass ich J. so sympathisch finde.
Dammit, ich muss ehrlich zugeben: Wäre er an mir interessiert, ...
Man kann sich denken, wie der Satz weiter ginge.
Sister before mister?
Ja, das sagt man so schön. Aber ich musste heute öfter daran denken und ich gebe zu: Ich bin kein Anhänger davon. Aktuell würde ich den Mister meiner sister wohl vorziehen, wenn es was Ernstes ist und ich mich entscheiden müsste.
Und jetzt fühle ich mich mies.

Er ist einfach wirklich ziemlich toll.
Erstens ist er groß. Ich habe ständig das Bedürfnis, mich in seine Arme zu kuscheln, wenn ich ihn sehe. In diesem Armen könnte man stundenlang versinken und die Welt vergessen.
Zweitens riecht er gut. Nun ja, zumindest wenn er nicht gerade aus der Raucherpause kommt.
Drittens hat er, soweit ich das jetzt sagen kann, einen tollen Charakter. Immer wieder beeindruckt er mich im Gespräch mit seinen Ansichten, die wir sehr oft teilen.
Er hat mich einfach ziemlich geflasht.

Hach, mein Kopf, er schwirrt.

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