Mittwoch, 11. Juli 2012

Ach Papa, wieso kann das Leben nicht einfach sein..?

Ich kann mich nicht entscheiden.
Und ich kann meine Gedanken in keine Ordnung bringen.

Ich möchte meinen Blog sperren.
Und ich möchte es nicht.

Es ist mein Intimstes. Keiner meiner Freunde, außer du, kennt ihn. Bist du überhaupt mein Freund? Egal, das ist noch nicht das Thema. Mein Intimstes. Das geht niemanden etwas an. Es ist mir vorbehalten, und dir. Du warst immer der einzige, dem ich das hier alles zeigen wollte. Ich wollte immer, dass du mich kennst. Mich, nackt.
Es hat sonst niemanden interessiert. Das ist nun anders. Gefällt mir das? Ein wenig, ja. Ist das etwas anderes als Selbstdarstellung? Nein.
Ich halte nichts von Selbstdarstellung. Aus dem Grund habe ich mich von Facebook getrennt, auch wenn es schwerfiel. Ein langes Plädoyer gegen diesen Selbstdarstellungstrieb und warum er uns unglücklich macht, schrieb ich jemandem auf Anfrage. Und ich bin überzeugt davon. Und doch ist es schwer, ihm zu entkommen.
Nicht umsonst gibt es so viele Blogger und Facebook-Mitglieder. Jeder hat heute die Möglichkeit, sich selbst zu inszenieren, sich eine bessere Version seiner selbst im Netz zu kreieren. Und viele tun das nur zu gerne. Wie viel ist davon wahr? Wenig.
Hier ist alles echt, zu einhundert Prozent. Es gibt einen Post, den ich editieren wollte, weil ich mich im Nachhinein dafür schäme, was ich damals schrieb. Und doch steht heute noch immer genau dasselbe dort. Warum? Weil ich daraus lerne und hoffentlich nie wieder auf die Idee komme, so einen Vergleich in den Mund zu nehmen.
Selbstdarstellung. Das ist der Grund, wieso es mir gefällt, elf Leser zu haben. Es schmeichelt meinem Ego, wenn fremde Leute meinen Hirn- und Gefühlsschmalz lesen und sogar Kommentare dazu abgeben.
Selbstdarstellung. Ekelhaft und unnötig. Es sollte mir egal sein, ob jemand das hier alles liest oder nicht. Sollen sie es tun, oder eben lassen. Sie können was von dem ganzen Scheiß hier mitnehmen, oder nicht. Es sollte mir latte sein. Ich sollte an keinen Blogvorstellungen teilnehmen, denn sie dienen dazu, Leser anzulocken. Ich sollte auf Leser scheißen und schreiben, was mir durch den Kopf geht. So wie jetzt. Und ich werde es spätestens übermorgen bereuen, das weiß ich. Man verärgert die einem Wohlgesonnenen nicht, das gehört sich nicht.
Aber wisst ihr was? Ich scheiß drauf.
Zumindest für den Moment.
Selbstdarstellung. Ich mag es, elf Leser zu haben. Und ich habe an einer Blogvorstellung teilgenommen.
Vorhin hat es mich so sehr gestört, zu wissen, dass jemand anderes als du und ich diesen einen Text, der mir auf den Lippen lag, wird lesen können, dass ich bereits Stift & Papier zur Hand genommen hatte, und drauf und dran war, es wie früher handschriftlich niederzuschreiben.
Aber dann wäre meine Gedankensammlung unterbrochen worden, unvollständig.
Und so entstand dieses Posting.
Ich möchte meinen Blog sperren. Und doch soll euch die Möglichkeit, in die verrückten Gedanken eines anderen Menschen einzutauchen, nicht genommen werden.



Ich kann mich nicht entscheiden.

Ich möchte dich nie kennengelernt haben.
Dann müsste ich jetzt hier nicht weinend vor deinen Fotos sitzen. Ich müsste dich nicht schön finden. Müsste mir keine Sorgen um dich machen. Mich fragen, ob ich dich überhaupt kenne. Zweifeln. Mich an unseren Kuss zurückerinnern. Mir wünschen, die Zeit zurückdrehen zu können. Mir einen weiteren Kuss von dir wünschen. Mir wünschen, dich nie kennengelernt zu haben.
Und ich müsste nicht jede, wirklich jede, jede einzelne Nacht meine Decke fest um mich legen und mir vorstellen, es wären deine Arme, damit ich schlafen kann.

Ich rede mit dir, auch wenn du nicht da bist. Laut mit dir schwatzend sitze ich dann auf meinem Bett oder am Schreibtisch und fühle mich komisch dabei. Manchmal stelle ich mir vor, es wären kleine Kameras in den Rauchmeldern eingebaut und jemand sitzt irgendwo in einem kleinen Kämmerlein und beobachtet mich. Er sieht, wie ich mit meinem imaginären Du weine und lache, und wie ich kuschelnd mit ihm auf dem Bett liege und mir die Haare streicheln lasse.

Ich will dich bei mir haben, ich will bei dir sein. Ich will du sein, du sollst ich sein. Wir.

Ich demütige mich, seit du mir wichtig geworden bist.
Wann bist du mir wichtiger geworden als mein Stolz?
Ich habe dich kennengelernt, ganz langsam. Ich habe angefangen, dich zu mögen. Dann warst du weg.
Das war okay, ich hab gedacht "Was für ein Arsch" und gut war's.
Dann kamst du zurück. Ohne Erklärung.
Irgendwas hast du damals gesagt, was mich hat glauben machen, du wärst anders. Was war es?
Ich weiß, dass es diesen Moment gab. Aber ich kann mich nicht erinnern. Mist, verdammter. Oft hab ich daran zurückgedacht und mich gefragt, was es war.
Es hilft nichts, ich sitze trotzdem wieder hier und frage mich, ob ich dein wahres Ich kenne. Immer wieder schaffst du es, mich davon zu überzeugen, dass du keinen Grund hast, mich zu täuschen. Und doch kehren die Zweifel immer wieder. Sind unberechtigte Zweifel derart hartnäckig?
Selbst wenn du die Wahrheit sagen solltest, sprechen meine Zweifel nicht klare Worte? Ist es nicht Zeit, an deinem Verhalten etwas zu ändern? Sind wir nicht soweit, einen Schritt weiter zu gehen?
Ich möchte so gerne mit dir vorwärts gehen. Ganz egal wohin.

Ich möchte schlafen, ich möchte lernen. Doch ich kann nicht, weil du dir immer die unpassendsten Zeiten aussuchst, dich in meinem Kopf einzunisten und ihn für die nächsten Stunden oder Tage einzunehmen. Selbst in deiner Abwesenheit bist du Herr über meine Gedanken. Reicht es dir nicht irgendwann?

Ich will dich mit Haut und Haar, ich will dich ganz.
Ich will deinen Kopf, nicht deinen Körper. Dein Herz. Deine Seele.

Bin ich dein Teufel? Bist du meiner?

Ich will dein rettender Engel sein, dem du auf ewig verfallen bist.

Du hast mich verändert, und ich kann mich nicht entscheiden, ob mir diese Veränderung gefällt.
Kann ich dich haben, so nehme ich sie gern in Kauf.
Doch war alles vergebens, meine Gefühle verschwendet, meine Liebe verschenkt, so mag ich dich hassen, auf alle Ewigkeit.

Es ist so viel leichter, einen Menschen zu hassen, als ihn zu lieben.

Aber stimmt das wirklich?
Sollte Liebe nicht einfach sein? Sich leicht anfühlen? Glücklich machen?
Oder ist Liebe immer auch Schmerz?
Ich habe jetzt genug gelitten.
Ich will wissen, ob es sich irgendwann lohnen wird. Ich brauche eine Perspektive.

Bist du der, für den ich dich halte, oder ist der, den ich kenne, nur erfunden?
Ich kenne zwei Seiten von dir. Welche ist echt? Eine? Beide? Keine?

Schlafen oder wachen?

Einst sagte ich dir, du wärest mein letzter Versuch.

Bitte, lass es nicht zuende sein, was immer es ist!


"... und dann tut das vielleicht sehr, sehr weh..."

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