Sonntag, 17. Juli 2011

"Es gibt immer 2 Seiten.. Warum kapiert ihr Weiber das nich? Ich bin nich ohne Grund so.."

Diese Aussage reicht, und schon wieder ist da dieses Gefühl im Bauch.. Dieses Gefühl, es ändern zu können, dieses Gefühl, die eine zu sein, die anders ist. Die, die ihn retten kann, so blöd es klingt.

Völliger Unsinn, und das Gefühl hielt auch nicht einmal eine Sekunde lang.

Immer wieder das Gegen-die-Wand-Rennen. Nicht bei ihm, aber allgemein. Wieso?
Wieso halte ich mich für so individuell, für so liebenswert, für so anders, für so verständnisvoll, für so mächtig, Menschen aus ihrem Elend holen zu können?

Kopf und Bauch arbeiten nicht zusammen. Wie immer. Ich hasse es.
Ich kann niemanden retten. W. nicht, F. nicht, M. nicht. Nichtmal mich selbst.
Ich! Kann! Niemanden! Retten!
Schon gar nicht vor sich selbst.

Wieso kann ich Menschen nicht einfach sich selbst überlassen? Woher kommt dieses furchtbare Mutter-Syndrom? Ich bin doch sonst ein sehr Ich-bezogener Mensch, der sich wenig um andere schert. Wieso muss ich in dem Fall anderen helfen? Wieso fühle ich mich betroffen und zuständig? Wieso kümmert es mich bei Männern, nicht aber, oder zumindest viel weniger, bei Frauen? Wieso will ich ihnen fast zwanghaft helfen, obwohl sie mir nicht guttun, mich unangemessen behandeln, meine Hilfe gar nicht wollen und ich sie auf menschlicher Ebene eigentlich gar nicht leiden kann?

There's nowt so queer as folk.

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