Sonntag, 16. Oktober 2011

Ungewissheit

Ja, ich fühle mich von jemandem verarscht.

Du sagtest "Weil ich es will. Weil ich dich mag. Sehr."
Du hast gelogen.
Du hieltest das in dem Moment vielleicht für angebracht. Mir tut es so weh.

Oder du meintest es so.
Dann hast du jetzt nicht den Arsch in der Hose, dazu zu stehen. Mir tut es so weh.

Das Ergebnis bleibt dasselbe. Ich leide.

Warten ist eine schlimme Sache. Es nimmt so viel Raum ein im Alltag. Man ist unfähig, sich auf etwas anderes, etwas Produktives zu konzentrieren, weil man so sehr mit dem unproduktiven Warten beschäftigt ist. Ich warte nun seit fast 50 Stunden auf eine Reaktion. 50 Stunden, in denen ich mehr als genug zu tun gehabt hätte. Doch ich saß fast ausschließlich hier rum und wartete. In meinem Kopf verschiedene Szenarien. Ich habe gesehen, dass der furchtbare Herzchen-Kuss-Eintrag auf deiner Pinnwand verschwunden ist. Hat sie ihn gelöscht? Hast du ihn gelöscht? Aus welchem Grund?
Warten schafft so viel Raum im Kopf für Gedanken. Tagträume. Hoffnungen. Szenarien.
Warten raubt einem das Leben.

Ich sitze den ganzen Tag zuhause und warte, und die Zeit blubbert zäh dahin, will nicht vergehen. Doch dann blicke ich mich um und stelle fest, das Wochenende ist vorüber und ich habe nichts geschafft. Ich habe nichts von dem gelesen, das mir meine Dozenten aufgetragen haben. Ich habe nicht aufgeräumt, nicht gestrichen, nicht gebügelt, nicht abgewaschen, nicht den Müll runter gebracht, nichts. Wo ist die Zeit hin, die doch eben noch so reichlich vorhanden war und einfach nicht vergehen wollte?

Ich flehe dich an, bitte lass mich nicht unnötig lange warten, weil es dir unangenehm ist, etwas dazu zu sagen!

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