Mittwoch, 21. Dezember 2011

I have a dream!

Ich hatte eine verrückte Idee.. :)

Wieso nicht ausbrechen? Das Studium schmeißen und raus in die Welt. Alles sehen, alles erleben. Leben. Alle Länder kennenlernen, alle Völker, alle Kulturen. Einfach so, unvorbereitet. Erst die EU erobern, um nicht gleich den riesen Schock zu kriegen, und später die Welt. Sich mit scheiß Jobs das Brot verdienen und die Nächte in rauchigen Clubs mit unbekannten Gestalten verbringen. Unverbindlichen Sex mit Fremden haben. Jamsessions mit coolen Leuten. Drogen, Alkohol und Spaß ohne Ende. Unbeschwertheit. Rund um den Globus. Und wenn man nicht zurückkehrt, merkt es niemand. Wohin soll man auch zurückkehren, wenn man nirgendwo zuhause ist..?
Ja, das stelle ich mir cool vor. Hart, aber cool. That's life. So lebt man.
Vielleicht muss man seine Angst ablegen, um zu leben. Wahrscheinlich muss man das.
Doch wovor habe ich Angst? Wenn mein Leben so weitergeht, geht es eben gerade nicht mehr lange weiter. Und selbst wenn doch, ein akademischer Abschluss rückt in weite Ferne bei meiner nicht vorhandenen Disziplin. Und das ist alles, worum ich mich Sorge. Mein Abschluss. Ich will doch später mal was erreichen. Und ohne Master etwas erreichen? Oder gar ohne Bachelor? Ziemlich undenkbar. Aber worauf arbeite ich derzeit hin? Ein langweiliges Spießerleben. Wahrscheinlich ende ich als Taxifahrer oder bestenfalls als bessere Tippse in irgendeinem Büro. Als hätte es mein Arsch nötig, breit gesessen zu werden..
Man sollte doch leben, solange man jung ist, oder nicht? Wer weiß, wie lange man noch die Möglichkeit dazu hat..
Vielleicht sollte ich einfach machen, wonach mir der Sinn steht. Auf Reisen gehen, alles hinter mir lassen. Herausforderungen suchen. Richtige Herausforderungen, nicht die Pseudoherausforderung, ein gutes Position Paper bis zu einer bestimmten Deadline zu verfassen. Mir das Labret stechen lassen, das ich schon so lange haben will, und mich tätowieren lassen, auch an offensichtlichen Stellen. Arbeiten. Körperlich. Spüren und sehen, dass man etwas getan hat. Oh, ich darf nicht so lange darüber nachdenken, die Idee wird zum Wunsch..
Wenn ich jetzt mein Studium schmeiße, kann ich es nicht wiederaufnehmen, glaube ich. Hat W. nicht mal gesagt, man wird für den Studiengang dann gesperrt..?
Auf was soll mein Leben mal hinauslaufen? Ich brauche Orientierung!
Aber wie soll ich die erlangen, wenn ich nur stumm hier rumsitze und stoisch dem einen Weg folge, den man eben so einschlägt, obwohl ich merke, dass ich auf diesem Weg zumindest derzeit nicht glücklich werde..?
Bin ich gerade in meiner Selbstfindungsphase? Ist das nicht dieser Lebensabschnitt, von dem alle, die 'mal was erlebt haben', sagen, sie sei so unglaublich wichtig, wenn man 'Mensch werden' will? Ich will mehr sein als eine Marionette der Gesellschaft. Ich will mehr vom Leben als sicheres Einkommen und Spießerkollegen, die mir anerkennend auf die Schulter klopfen, nur um sich dann, sobald ich ihnen den Rücken kehre, zu überlegen, wie sie mir den Dolch am effektivsten in den Rücken rammen können. Ich will am Ende meines Lebens, wann auch immer das kommen mag, auf ein Leben zurückblicken können, nicht auf eine Laufbahn. Erst Leben, dann Laufbahn, das wäre doch sicher machbar. Vielleicht wäre meine Sehnsucht nach Leben ja bald gestillt und ich könnte mich guten Gewissens und voll Elan um meine Laufbahn kümmern..? Ja, ich weiß, man muss jung sein und darf keine unerklärlichen Lücken im Lebenslauf haben und so weiter und so fort. Doch die Jobs, die diese Ansprüche stellen, die krieg ich eh nicht, mal ganz im Ernst. Auch ich bin manchmal Realist. Ich bin keiner dieser Überflieger, der ich sein müsste, um die Jobs haben zu können, von denen ich träume. Ich bin Durchschnitt. Ich werde diese Jobs niemals bekommen, egal wie jung ich bin und wie lückenlos mein Lebenslauf ist (was er sowieso schon nicht mehr ist. Außerdem bin ich mit sieben eingeschult worden, habe keine Klasse übersprungen und noch 13 Jahre bis zum Abi gebraucht. Es strömen Massen an G8'lern auf den Arbeitsmarkt, die auch noch Klassen übersprungen haben und weiß Gott wie qualifiziert sind. Ich hab null Chance und das weiß ich). Und für die Jobs, die mir realistisch in Aussicht stehen, wird es auch reichen, wenn ich bei Antritt keine zwei mehr vorne stehen habe. 
Sollte mich meine Angst am Leben hindern?
Ich hab das Gefühl, ich stehe gerade das erste Mal an einer der wirklich wichtigen, entscheidenden, Lebensweg weisenden Schwellen, die das Leben manchmal so parat hat. Der berühmte Scheideweg, der (vorerst) bestimmt, wolang es im Leben gehen soll.
Vielleicht sollte ich mal in Erfahrung bringen, was es für Möglichkeiten der Studiumsunterbrechung gibt..

Von mir aus kann's auch der Dschungel sein.. ;)



Edit., 6.45 Uhr:
Wow, was für ein krasser Motivationsschub von dieser Idee ausgeht.. Allein das sollte mir zu denken geben..

Edit., 14.13 Uhr:
Was für eine Schnapsidee..

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